Der Palast des Postboten
OT: L'Incroyable histoire du Facteur ChevalNils Tavernier | FR 2018 | 105 min
Mit: Jacques Gamblin, Laetitia Casta, Aurélien Wiik
Kinostart: 23.6.2023
Dieser Film erzÀhlt die unglaubliche und wahre Geschichte des Postboten Cheval, der aus Liebe einen phantastischen Palast baut.
Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts: Joseph Ferdinand Cheval (Jacques Gamblin) ist BrieftrĂ€ger und Eigenbrötler, der die Einsamkeit auf seiner tĂ€glichen Postroute entlang der DrĂŽme in vollen ZĂŒgen genieĂt. Sein Leben verĂ€ndert sich jedoch schlagartig, als er PhilomĂšne (Laetitia Casta) heiratet und seine Tochter Alice (ZĂ©lie Rixhon) geboren wird, die er abgöttisch liebt. Als Liebesbeweis fĂŒr Alice sammelt er jahrelang Steine auf seinen Postrouten und baut daraus 33 Jahre lang eigenhĂ€ndig einen unglaublichen Palast inmitten der wilden Gebirgslandschaft Frankreichs.
Mit sanftem Humor spielt Jacques Gamblin diesen schienbar einfach gestrickten, aber tatsĂ€chlich tiefgrĂŒndigen, hochgradig kreativen Mann, der fĂŒr das, was er denkt und fĂŒhlt, keine Worte findet und stattdessen zu bauen beginnt: sein Beitrag fĂŒr die Ewigkeit, ein fantasievolles Denkmal der Liebe. Sein GebĂ€ude ist wie dieser Film: so tragisch, so kitschig, spannend, verspielt, verwirrend und witzig wie die menschliche Existenz an sich.
Die Inspiration fĂŒr seinen Bau zieht Cheval aus seinen TagtrĂ€umen, den Motiven der Postkarten, die er austrĂ€gt, und der Natur, die er tĂ€glich auf Strecken bis zu 30 Kilometer durchwandert: «Aus der Quelle des Lebens schöpfe ich meine Kunst, die BĂ€ume, der Wind und die Vögel.» Diese Form der sogenannten naiven Architektur wird Cheval nach seinem Tod 1924 zu nachtrĂ€glichem Ruhm verhelfen: Die Surrealisten um AndrĂ© Breton feiern ihn ebenso wie der Architekt Friedensreich Hundertwasser. 1969 wird sein „Palais idĂ©al“ vom französischen Kulturminister zum historischen Denkmal ernannt, heute ist er ein Touristenmagnet im DĂ©partement DrĂŽme.
»Ăhnlich wie bei dem bis heute wohl populĂ€rsten französischen Film ĂŒber eine TrĂ€umerin „Die fabelhafte Welt der Amelie“, hĂ€lt der „Palast des Postboten“ geschickt die Balance zwischen Bewunderung und leiser Selbstironie.« â Neue ZĂŒrcher Zeitung
»Ein Film wie aus einem Guss, anrĂŒhrend und dennoch frei von Kitsch und Schmalz. Manches ist auf liebenswerte Weise komisch, vieles ist reine Poesie, aber die von der besten Sorte, und das ist die Poesie, die das Leben schreibt.« â Programmkino.de
»Jacques Gamblins Darstellung ist ĂŒberwĂ€ltigend.« â Le Parisien
»Nils Tavernier erschafft einem naiven KĂŒnstler ein Denkmal, der von Jacques Gamblin groĂartig zum Leben erweckt wird.« â Le Figaro